Kleinod an der Moldau
Wenn von einer historischen Stadtschönheit in Tschechien gesprochen wird, ist meist die Rede von Prag, der Goldenen Stadt. Aber neben Prag bietet Tschechien noch viele weitere sehenswerte kleine und mittlere Städte. Marienbad und Budweis gehören für den deutschen Urlauber sicher mit dazu. Doch eine kleinere Stadt hat es ob ihrer Schönheit und ihrer reizvollen Lage bis zum Weltkulturerbe der UNESCO geschafft: Böhmisch Krummau, zu tschechisch Český Krumlov. Die Stadt hat knapp 14.000 Einwohner und liegt in Südböhmen an einer Moldaudoppelschleife.
Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges war der überwiegende Teil der Bevölkerung von Krummau deutschstämmig. Nach der Vertreibung gehörte Krummau zur CSSR. Bereits 1963 wurde der historische Stadtkern unter Denkmalschutz gestellt, so dass das malerische mittelalterlich-barocke Ensemble erhalten blieb. Die Stadt wird überragt vom Schloss der Fürsten zu Schwarzenberg, dass wie eine Miniaturausgabe des Hradschin wirkt. Auch einige schön renovierte Kirche überragen die normalen Bürgerhäuser, die mit ihren bunt verzierten, teilweise in der Sgraffitto Technik verzierten Fassaden, enge Gässchen säumen. Der Status des Weltkulturerbes macht sich ein wenig negativ bemerkbar. Japanische Reisegruppen, „Billig“-Restaurants und Souvenierläden haben die meisten Individualgeschäfte verdrängt. Um dem Ansturm der Massen zu entgehen, empfiehlt sich eine Reisezeit außerhalb der Saison. Dann kann man die einsame Ruhe für sich genießen und nicht zuletzt wenn ein wenig Nebel oder Nieselregen über der Stadt hängen, wird man vom morbiden mittelalterlichen Charme vereinnahmt.
Für die Anreise von Deutschland aus empfiehlt sich der Zug vom Grenzübergang Haidmühle/Nove Udoli. Über Tusset, Cerny Kriz geht es dann nach Oberplan zum Moldaustausee, von dort fürht die Fahrt dann schließlich nach Krumma. Nicht verpassen darf man dabei, in den kleinen Bahnhofs“spelunken“ das leckere tschechische Bier zu probieren. Platan, Gambrinus oder eben das hervorragende Eggenberg in Krummau selbst (vll. sogar mit Brauereibesichitigung). Auch die Fahrt durch die Moorlandschaft entlang der Moldau lohnt sich, da diese Gegend durch ihre ehemalige Randlage am Eisernen Vorhang von größeren menschlichen Eingriffen bislang verschont wird. Sogar eine kleine Elchpopulation gibt es am Moldaustausee.
Alles in allem ist Krummau ein lohnendes Ziel für einen Tagesausflug, das man auch mit Budweis oder dem Moldaustausee kombinieren kann. Die nun folgenden Bilder geben einen kleinen Eindruck von der Atmosphäre in der Stadt.
Zu den Natur- und Landschaftsbildern geht es HIER.
da waren wir auf Klassenfahrt =)
super schön und wirklich absolut leckeres Bier!