Der BuchHof Bonn – vormals die Restexemplareabteilung von Bouvier – ist immer einen Besuch wert. Gegenüber des Uni Hauptgebäudes gelegen finden sich dort eine Vielzahl von reduzierten Büchern, von denen erfreulicherweise viele aus die Bereiche Kunst, Design, Photographie etc. behandeln. So ist es möglich für wenig Geld herabgesetzte Bildbände zu erwerben. Selten verlässt man den Laden ohne etwas gekauft zu haben. Diese Woche konnte ich ein besonderes Buch erwerben, das ich hier vorstellen will kurz – und für das ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen will.

„Things As They Are“ von Mary Panzer und Chris Caujolle.

Inhalt

Ist das Cover zunächst noch ein wenig irritierend, so offenbart der Blick in das Innere den wahren Wert dieses Buches. Das Buch präsentiert  120 Photosessays von World Press Photo wie sie zwischen 1955 und Heute im originalen Kontext in internationalen Magazinen abgedruckt wurden. Allein diese Aufmachung unterscheidet das Buch von anderen Bildbänden, weil die Bilder so in die zu den betreffenden Zeiten gefragte Typografie, Grafik und Strukturierung eingegliedert sind. Man erhält einen sehr guten Überblick über Geschehnisse welche die letzten Jahrzehnte geprägt haben – aber auch durch sehr spezielle Repotagen optische Eindrücke in Halbwelten. So stehen Vietnamkrieg, Cubakrise, die Mondlandung oder die Tsunamikatastrophe neben Russischer Mafia und Helmut Newtons Sicht auf Berlin. Dabei erfährt man die Bilder nicht in einer Rückblende sondern im damals aktuellen Verständniskontext aus den Ersterscheinungen in Magazinen rund um die Welt. Augenzeugenmaterial. Im Original kostet der Bildband 65 Euro in Bonn kann man ihn für 25 Euro erwerben. Gut investiertes Geld wie man nach einem Blick ins Innere des Buches schnell feststellt.  Zusätzlich zu den Photoessays findet sich ein Vorwort von Mary Panzer, ein Überblick über die World Press Photo Contest Gewinner und ein Nachwort von Chris Caujolle, der auch auf die Zukunft des Photojournalismus eingeht.

Empfehlung

Daher möchte ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Denn das Buch hat mich berührt wie wenige Bildbände vorher. Die Bilder sind oft schockierend, oft faszinierend – aber sie zeigen immer Facetten menschlicher Realität. Manchmal sprachlos machend, manchmal motivierend und inspirierend. Einem jeden der sich für Photographie, Journalismus und Zeitgeschichte interessiert möchte ich es ans Herz legen.

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