Gefühlt liegt Bonn für mich ja schon sehr weit im Norden Deutschlands. Sozusagen schon unmittelbar am Strand. Alles nördlich von Bonn ist psychologisch wahrgenommen flach. Aber hier, am südlichen Ende des Rhein-Ruhr Agglomerationsraumes, beginnt tatsächlich schon die Wildnis Natur. Wer an der Bonner Rheinpromenade den Blick flussaufwärts gleiten lässt, erblickt mit „Posttower“ und den „Langer Eugen“ zwei Hochhäuser, welche wie gigantische steinerne Wächter am Südrand des Stadtgebiets aufragen. Dort wird das Rheintal enger und die Felsen,  hier in der Gegend oft Ley genannt, treten bis an die Ufer des Stroms heran. Die letzte Barriere, die der Rhein auf seinem Weg nach Bonn umspült ist der Drachenfels, die sagenumwobene äußerste Felsbastion des Siebengebirges.

Bis zu 460m ragen die „Berge“ dort auf. Absolut gesehen nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass der Rhein dort auf einem Niveau von 58m ü.NN fließt sind 400 Höhenmeter doch schon ein netter Anstieg. Nach dem Morgen am Alten Zoll schien es konsequent, sich das Siebengebirge als Motiv von der gegenüberliegenden Rheinseitevorzunehmen. Der Rodderberg, ebenfalls eine Vulkanruine wie die Basaltschlöte des Siebengebirges, schien hierfür der geeignete Punkt zu sein. Vom Motiv her sind die Ergebnisse in Ordnung, dagegen ist das Rauschverhalten der Eos400D schon ein wenig limitierend, weil dadurch der  Bearbeitungsspielraum eingegrenzt wird. Nette Begleiterscheinungen dieser bis in die frühen Vormittagsstunden schlaflosen Nacht war die Begegnung mit zwei Hasen auf wenigen Metern Entfernung in einem Klatschmohnfeld. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt gerade das Tamron 90mm Makro als Objektiv im manuellen Modus montiert, so dass ich dem doppelten flüchtenden Meister Lampe nicht mit dem Focus hinterherkam.

Alles in allem ein schöner einsamer Morgen am Rodderberg, der mit seinen Ausblicken und seiner Trockenvegetation dazu einlädt, die urbane Dichte Bonns für ein paar Stunden zu verlassen.

Fotografische Eindrücke

Siebengebirgs-Panoramen

Der eigentliche Grund meines Aufenthalts war aber der Versuch ein Sonnenaufgangspanorama des Siebengebirges aufzunehmen. Mit den Ergebnissen bin ich halbwegs zufrieden. Die Farben der entfernteren Bildelemente könnten klarer sein, andererseits hat der Dunst dazu geführt, dass der Himmel zu brennen scheint. (Wenn jemand eine Idee hat, wie man die Panos noch weiter bearbeiten könnte freu ich mich über einen Kommentar)

Per Klick vergrößern!

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0 thoughts on “Das Siebengebirge bei Sonnenaufgang

  1. 8minutesold sagt:

    Sehr schöne Fotos. Die Morgenstunden bieten ein herrliches Licht. Leider bin ich zu bequem um so früh schon unterwegs zu sein. Das erste Panorama gefält mir übrigens am besten, da ist der Rhein mit drauf und die Farben sind intensiv, aber nicht zu knallig. Ich wüsste nicht, was man da noch verbessern kann.

  2. bin3saw sagt:

    Wunderschön! Und das Makro-Objektiv ist auch ein ganz tolles, damit kann man ja nur gute Aufnahmen machen! 😉

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