Raus in die Natur
Jetzt wo der Hochschulbetrieb vorerst wieder brach liegt, ist wieder mehr Zeit auch für außerurbane Aktivitäten. Vor langer Zeit erschien hier ein Beitrag zur Wolfslohklamm im Lerautal bei Leuchtenberg / Oberpfalz / Bayern in der diese als „Lieblingsplatz“ bezeichnet wurde. Nun soll ein weiteres Kleinod der Natur in der touristisch nicht überrepräsentierten Oberpfalz hier vorgestellt werden: Der „Doost“. Dieses Blockmeer befindet sich in einem 10ha großen Naturschutzgebiet unweit von Diepoldsreuth (Gemeinde Floß). Bereits 1937 wurde das Geotop unter Naturschutz gestellt. Entstanden ist das Felsenwirrwarr durch eiszeitliche Prozesse und spätere Erosion, so dass die 50cm – 5m großen Blöcke vom leise unter den Steinen dahinglucksenden Bach „Girnitz“ freigelegt wurden. Die archaischen Ortsbezeichnungen lassen erahnen, dass der Ort von Sagen und Legenden umwoben ist. Der Name „Doost, Dost, Tost“ soll laut dem Sprachforscher Andreas von Schmeller vom tosenden Rauschen des Baches kommen.
Entstehungsgeschichte:
„Als in geologisch jüngerer Zeit (vermutlich im Tertiär) eine oberflächennahe tiefgründige Verwitterung einsetzte, bildeten die Entlastungs-Klüfte [im Granit] besonders gute Angriffsflächen für die Erosion. Die rundliche Form der Blöcke kam dabei also nicht durch Abrollen (wie bei Geröll oder Kieselsteinen) zustande sondern durch geometrisch bedingte Gesetztmäßigkeiten. Ähnlich, wie bei einem Eiswürfel eher die Ecken und Kanten wegschmelzen verwitterten die Granitblöcke zur rundlichen Formen [=Wollsackverwitterung]. Auch die Eiszeiten haben zu dieser Fels-Formation beigetragen. Im Fichtelgebirge hat man nämlich festgestellt daß bereits 5 Grad Hangneigung in Zusammenhang mit tiefgründig gefrorenem Boden, der nur oberflächlich wenige Wochen im Jahr auftaut, zur Verfrachtung großer Blöcke hangabwärts führen kann. Dieser (kleinräumige) Transport hat zu der Konzentration der Blöcke im flachen Talgrund geführt. Die Girnitz [=der Bachlauf] hat lediglich in noch jüngerer Zeit den Verwitterungs-Sand weggeführt, den „letzten Schliff“ gegeben und die Blöcke so malerisch freipräpariert.“ (Freunde der Mineralogie und Geologie Weiden)
So ist dieses Naturschutzgebiet mit seinen Schönheiten sicher einen Ausflug wert. Vor zwei Jahren hab ich dort schon mal Fotos gemacht, aber sie erfüllen heute nicht mehr so recht meine Ansprüche. Daher soll dieser Beitrag gleichzeitig Motivation sein das Felsenmeer Doost mal wieder mit der Kamera aufzusuchen.