
Der Bayerische Wald ist ein Stück weit mein Heimatrevier – hab ich doch einen guten Teil meiner Kindheit und Jugend dort verbracht. Auch die ersten Schritte als Landschaftsfotograf machte ich in Ostbayern. Meine erste Digitalkamera verlor ich beim Fotografieren an einem Wasserfall im Bayerischen Wald im Jahr 2005. So hängen viele persönliche Erinnerungen an dieser Region, die auch sonst reich an Geschichten und Geschichte ist. Durch die jahrzehntelange Lage am Eisernen Vorhang hat sich eine ursprünglichere Natur- und Kulturlandschaft bewahrt als in anderen Ecken Bayerns. Auch wenn ich zuletzt den Fokus eher auf die Bayerischen Alpen gelegt hatte, dürfte es nur wenige Fotografen geben, die im „Woid“ so intensiv fotografiert und recherchiert haben wie ich. Insofern war der Herbst-Workshop vom 9. bis 12. Oktober sozusagen ein Heimspiel für mich.


Die ersten Oktoberwochen 2025 waren von einer Nordströmung geprägt – durchaus herausfordernde Bedingungen, welche die sonst so häufigen klaren Herbsttage unterdrückten. Aber hier konnte ich meine Ortskenntnis voll ausspielen. Obwohl sich die Sonne kaum blicken ließ, hatten wir abwechslungsreiche Motive vor der Kamera. Und eigentlich gibt es wenig, was mit der Farbenpracht eines Herbstwaldes im Nebel mithalten kann. Pilze, Wälder und geheimnisvolle Wasserläufe standen auf dem Programm. Wenn das Wetter es zuließ besuchten wir auch Aussichtspunkte. Nur der Besuch im Tierfreigehege des Nationalparks war nicht von großem Erfolg gekrönt. An den meisten Aussichtspunkten währte man sich eher in einem Tierfrei-Gehege. Eulen und Wildschweine ließen sich zumindest blicken. Der Höhepunkt war dann echtes Wildlife: Eine Teilnehmerin entdeckte bei unserem Spaziergang einen Dreizehenspecht, den alle Teilnehmenden aus kurzer Distanz fotografieren konnten.


Danke an die Gruppe, die (hoffentlich) während der Suche nach dem Motiv auf meine Ortskenntnis vertraute und auch im dichtesten Nebel immer motiviert auf Motivjagd ging. Der Fuchs in Mauth war uns eine gute und authentische Herberge und so freu ich mich schon auf den Herbst 2026 (Workshop Termin: 8. – 11.10.2026) wenn es wieder heißt: Der Woid ruft – seid mit dabei!
Wer sich noch weiter inspirieren lassen möchte, findet in meinem Buch Grenzenlose Wildnis (https://kilianschoenberger.de/kaufen/grenzenlose-wildnis/) (zusammen mit Alex Gomille) Gelegenheit dazu.

Pfiadi (=auf Wiedersehen), Euer Kilian
