Madeira ist eine Trauminsel für die Landschaftsfotografie – wie ich bereits hier angedeutet habe. Ende November 2024 ging es auf die Insel des ewigen Frühlings, um einen Fokus Naturfotografie Workshop für Travel-To-Nature gemeinsam mit Alexander Otto zu leiten (auch im November 2025 gibt es wieder diese Fotoreise). Eine Woche lang erkundeten wir mit unserer Gruppe die gebirgige Insel. Schroffe Küsten, mystische Wälder und spektakuläre Berglandschaften warteten auf uns. Zunächst war Machico im Osten der Insel unsere Ausgangsbasis, die zweite Wochenhälfte ging es dann nach Porto Moniz an die Westseite.
Im Vorfeld des Workshops waren wir bereits einige Tage auf der Insel unterwegs, um den Zustand der Spots zu überprüfen und einige neue Locations zu erschließen. Neben Klassikern wie den Lorbeerbäumen von Fanal, die Landzunge Sao Lourenco oder dem Pico Areeiro gab es so auch einige überraschende neue Ausblicke.
Die Beliebtheit von Madeira liegt neben der tollen Landschaft auch an der gut ausgebauten Infrastruktur. Was aufgrund des steilen Reliefs durchaus von Vorteil ist. Trotzdem vermitteln einige steile Abschnitte und noch nicht ausgebaute kurvige Passagen immer noch ein bisschen Abenteuer. Bergabfahren mit Motorbremse, um die Bremsen zu schonen, ist empfehlenswert.
Ungewöhnlich war die Wettersituation während unseres Aufenthalts. Normal stellt sich das gebirgige Madeira den aus Nordwesten heran strömenden Passatwinden in den Weg. Bei uns dominierte eine Südströmung inklusive nächtlichem Wolkenbruch auf der eigentlich niederschlagsarmen Südseite Madeiras. Die Wasserfälle waren gut gefüllt. Zum Glück waren alle Straßen befahrbar, auch wenn an einigen Stellen frische Erdabbrüche und Steinansammelungen sichtbar waren. Diese Wetterlage brachte Nebel an ungewöhnlichen Stellen, schöne Regenbögen und teils imposante Wellen.
Mit der feinen Gruppe konnten wir spannende Momente erleben. Auch hat sie uns mit ihren Talenten (Schweizer Präzision beim Einweisen) unterstützt. Neben der Fotografie kamen auch die kulinarischen Erlebnisse nicht zu kurz, besonders in Erinnerung wird der Cheesecake mit Passionsfruchtkompott auf Blaubeerspiegel bleiben. Aber natürlich auch das ein oder andere Fischgericht.
Ich freue mich jetzt schon auf die Rückkehr auf diese spektakuläre Insel im November 2025. Wenn du Interesse hast, Alex und mich zu begleiten, findest du hier & hier die Informationen. Wir haben schon wieder einige Ideen gesammelt, um weitere spektakuläre Aussichtspunkte mit ins Programm aufzunehmen.

Ikonisch – Die Seastacks von Ribeira de Janela sind immer ein spannendes Motiv. Bei starkem Wellengang konnten ich das gerundete vulkanische Gestein an der Küste mit einer Langzeitbelichtung in Szene setzen.

Traumhafte Steilküste – Location Scouting ist ein essentieller Teil der Landschaftsfotografie und brachte unsere Gruppe zu so tollen Orten wie diesem hier.

Lichtstrahl – Auch bei wechselhaftem Wetter gibt es immer wieder besondere Momente, wie dieses nur kurz währende Spotlight auf ein Dorf im Inselinneren

„El Treppino“ – Ein kleiner aber feiner Aussichtspunkt mit schönem Zustieg

Küstenlicht – Goldenes Licht an Madeiras Steilküste

Terrassenlandschaft – An vielen Stellen Madeiras können alte Terrassen entdeckt werden. Früher wurde selbst steilste Hänge landwirtschaftlich genutzt, um die Ernährung der Inselbewohner zu sichern.

Inselgebirge – Von schroff bis sanft reicht das Relief der bis über 1800m hohen Berge auf Madeira.

Auf der Suche nach dem Nebel – nur kurz separierten Nebelschwaden diese Kiefern voneinander

Felswächter – Auf der Suche nach neuen Kompositionen…

Versteckter Wasserfall – Die Steilküste bietet immer wieder überraschende Details. Nach einer regnerischen Nacht waren die Bäche der Insel gut gefüllt.

Regenbogentage – Immer wieder begleiteten uns Regenbögen bei unseren Fototouren.

Rauschiges Plätzchen – Wo ausreichend Wasser verfügbar ist, gedeht eine üppige Vegetation von Pflanzen, die uns aus heimischen Wohnungen als Zimmerpflanzen vertraut sind.

Goldene Felsen – Sonnenaufgang über der zerklüfteten Küste der Sao Lourenco Halbinsel

Wie bestellt geliefert – Am Pico Areeiro kam wie von mir vorhergesagt am Ende des Tages nochmal das Licht durch und schenkte uns einen eindrucksvollen Sonnenuntergang

Die Lorbeerbäume von Fanal waren diesmal eine Herausforderung – bei starkem Wind und Regen zieht eine Nebelschwade durch den Hain der Baumgiganten

Lebenslinien – Wo das Relief es zulässt, ist Maderia relativ dicht besiedelt. Alex hatte hier zum Ende der Blauen Stunde noch einen guten Riecher und die Wolkendecke gab den Blick frei
Wildlife auf Madeira?
Auf Madeira gibt es Bootstouren um Wale zu beobachten, endemische Eidechsen und auch Ornithologen finden einige Motive. Was ich nicht so auf dem Schirm hatte bis zu diesem Besuch, waren die Spinnen. Aber als ich am Straßenrand gigantische Spinnennetze entdeckte musste ich unbedingt ein paar Aufnahmen machen. Wespenspinnen sind inzwischen auch nördlich der Alpen anzutreffen, die etwas unheimlich aussehende dunkle Art ist eine im mediterranen Raum verbreitete Opuntienspinne. Die Netze dieser beiden Arten gingen fast ineinander über. Eine ausgedehnte Spinnenkolonie, die an das Versteck von Kankra in Herr der Ringe erinnerte. Die Spinnenbilder wurden während der Tourvorbereitung aufgenommen, sind also kein Pflichtprogramm während der Fotoreise.

Wespenspinne

Opuntienspinne
Aber bevor noch jemand wegen Arachnophobie aufhört den Beitrag zu lesen wieder zurück zu Madeiras Landschaften. Was ich extrem reizvoll finde an der Landschaftsfotografie (nicht nur auf Madeira) ist das entdecken von neuen Aussichtspunkten, Motiven und Details. Wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, habe ich keine Bucketlist von Kompositionen im Kopf die ich kopieren – pardon fotografieren – möchte. Sondern ich reagiere auf Licht und Wetter und versuche so die Essenz des Moments festzuhalten. Dieser freie Blick erlaubt mir eine hohe Flexibiltät immer und überall Motive zu finden. Ich liebe alle Landschaften, Madeira aber ganz besonders.

„Vulkanische Bomben“ vor Regenbogen an der Küste

Blaue Stunde an der Steilküste

Optischer Knick – dank Spiegelung ein ungewöhnlicher Sonnenstern an einem Lorbeerbaum

Schlucht mit Wasserfall – nach den Niederschlägen ergaben sich Motive, die für gewönlich nicht zu fotografieren sind

In jedem Wald gibt es mindestens einen fotogenen Baum – diesen zu finden ist die Herausforderung für Waldfotografen. Nebel, ein Bachlauf, ein knorriger Baum.

Regenbogenwolke – Wolken mit kleinräumigen Schauern führten zu interessanten Motiven im Vorfeld der Küste

Badegast – Ich finde ja Menschen als Maßstab gar nicht so verkehrt bei der Wasserfall fotografie. Denn auf Fotografien wirkte der Wasserfall deutlich kleiner als in der Realität – vermutlich weil das Auge auch die Felsen im Vordergrund zu klein einschätzte.
Wenn du Lust bekommen hast mit Alex und mir Madeira zu entdecken findest du hier & hier weitergehende Informationen. Danke fürs Betrachten, Kilian. Weitere Aufnahmen von Madeira findest du in diesem älteren Blogeintrag. Weitere Workshops in diesem Jahr sind unter anderem Rügen im Frühling auf den Spuren Caspar David Friedrichs & Oberbayerns Moore.